Sein jeweiliges Bewusstsein ist der Zugang eines Menschen zur Welt. Es erschließt ihm den Dimensionsbereich, der seiner Bewusstseinshöhe entspricht. Es ist der Rahmen und die Weite seiner Weltwahrnehmung.
Bewusstsein gleicht einem Haus, in dem ein Mensch in der Welt wohnt. Es ist kein unveränderliches, sondern ein veränderliches Haus, an dem sein Bewohner aktiv mitgestaltet. Es ist ein Haus, das Stockwerke in vielen Dimensionen besitzt, die aber nicht alle gleichermaßen aktualisiert sind, d.h. sie verbleiben zunächst in Latenz. Bewusstsein kann unterschiedlich offen (durchlässig) für die Wahrheiten anderer Dimensionsbereiche sein. Diese Wahrheiten erreichen den bewussten Menschen auf verschiedenen Kanälen als Informationen, die nicht notwendigerweise eine in Sprache gefasste Denkweise bedarf. Nicht die Welt ändert sich, sondern die Zugänglichkeit des Bewusstseins zu anderen geistigen Etagen (Frequenzebenen) und erst dadurch treten andere Wahrheiten und Bezüge einer Existenz in den Fokus eines bewussten Lebens.
Gerade durch den Bewusstseinswandel manifestiert sich Schöpfung. Hierin setzt sich Evolution fort und eröffnet einen Weg heraus aus einer Bewusstseinswelt, in der das Leben eine kosmische Ausnahmeerscheinung zu sein scheint und durch eigene Selbstbeschneidung nur mit „toter“ Materie ohne lebendigen Hintergrund konfrontiert ist. Es ist aber Sinn der Schöpfung und jeder geistigen Evolution, einen Bewusstseinsträger die lebendigen Dimensionsbereiche des Universums erkennend und liebend durchlaufen und erfahren zu lassen. Damit wird dieser Träger Teil des göttlichen Prozesses des Selbsterkennens. Bewusstsein ist der bestimmende Faktor und ist der Ort menschlicher Selbstverantwortung. Bewusstsein als geistig herrschender Faktor entspricht dem hermetischen Grundsatz, wonach stets das Feinere das Gröbere bestimmt.
Wird dieses Faktum gesellschaftlich kollektiv begriffen, so ändert sich ihr Fokus. Nicht die Auseinandersetzung mit den Widerständen der äußereren Welt ist zentral, sondern die Auseinandersetzung mit inneren Widerständen und Trägheit wird gesucht, die einer geistigen Höherfrequentierung entgegenstehen. Hier geht es um die Bereitschaft zur Ich-Überwindung. Dies ist das Feld des freien Willens. Nur auf diesem Feld ist der freie Wille, der so viel beschworen und in Frage gestellt wurde, die entscheidende Instanz. Ein Wagnis besteht darin, sich einzulassen; eine vermeintliche Sicherheit besteht darin, sich auf bekanntem Terrain zu verbarrikadieren und jede Kooperation zu verweigern. Eine Analogie für eine geöffnete Bewusstseinsform besteht in der Kooperationsbereitschaft der Zellen, die unseren physischen Körper bilden. Sie können sich aber gleichwohl auch als Krebsform verabsolutieren. Die Grenze zu sprengen, die von dem Wunsch nach geistiger Autonomie eines Ego ausgeht, dennoch nur die eigene geistige Angewiesenheit erfährt und zu einer geistigen Öffnung findet, ist die Aufgabe, der der Mensch sich in der Spiritualität einer neuen Zeit gegenüber sieht.