Der Abstieg

Involution ist die „Einwohnung“ (das Einfließen) von Allseele und Allgeist in die Schöpfung, deren unterste Dimension der Kosmos ist. Hier wird aus der Involution des Geistes im wahrsten Sinne des Wortes die Inkarnation, die „Einwohnung ins Fleisch“. Es ist das Eintauchen einer Seele in den Menschen. In den Bewegungen der höheren Dimensionen des Universums, deren Substanzen ätherischer Natur sind, erfolgen daher nicht im wörtlichen Sinne Inkarnationen, sondern es handelt sich eher um ein „Absinken“ der Seelensubstanzen in eine jeweils tiefere Bewusstseinsdimension. Es ist wie eine Art „Einschlafen“ und „Wiedererwachen“ in der nächst tieferen Bewusstseinsdimension, wobei vor dem Einschlafen die Regeln für die nächste Inkarnation festgelegt werden. Dieser Dimensionswechsel entspricht auf Erden „Geburt und Sterben“. [1]

In diesem „Abstieg“ nehmen die „Seelensubstanzen“ an Gestalthaftigkeit in dem Maße zu, wie sie am ursprünglichen Ideengehalt abnehmen; denn im Abstieg ist alles umgekehrt proportional: Das ist das Prinzip aller Gestaltwerdung, die im Kosmos als tiefster Dimension endgültig zu keiner weiteren Verwandlung mehr fähig ist. Es inkarniert also eine Art gedankliches „Gestaltkonglomerat“, um sich in den absteigenden Bewusstseinsdimensionen den jeweiligen dort herrschenden Gesetzen zu unterwerfen und diese zu verwirklichen, um dadurch die universelle Bewegung weiter in Gang zu halten. Dabei wird im ewigen Kreislauf von Dimension zu Dimension alles weiter getragen, was an Liebe bisher erbracht wurde, aber auch ebenso das, was zur manifesten Verdichtung durch den Eigenwillen geführt hat. Darum müssen alle bisher angehäuften „Verdichtungen“ der Seele in der Dimension des Kosmos für den späteren Aufstieg wieder transparent gemacht werden. Die Begründungen für dieses „Absinken“ in tiefere Bereiche beschreibt Swedenborg sehr anschaulich: „ …… dass nicht der Herr jene Zustandsveränderungen bewirke, sondern der Grund liege dafür in der Eigenliebe aller Wesen, die sie immer weiter vom spirituellen Zentrum entferne. Diese Zustandsveränderungen bedeuten darum immer auch zugleich einen „Abstieg in der Hierarchie des Himmels.“(Lorber / Das große Evangelium des Johannes)

Die Erde – wie alles im Kosmos – ist aber trotz des Abstieges dennoch ständig auch von der „spirituellen Hierarchie“ umgeben, deren Aufgabe es ist, als Vermittler der interdimensionalen Energie zu dienen. Allein dadurch werden schöpferische evolutionäre Energiemuster geschaffen, die wiederum im Kosmos ihre materiellsten Ausgestaltungen finden. Jedes Dimensionsbewusstsein ist dabei ein absolut freies und in seinen Entscheidungen für oder gegen die Liebe ein autonomes. Da die Dimension des Kosmos die höchst mögliche Verdichtung des Lichtes zur Materie ist, kann vom Kosmos aus keine weitere „Inkarnation“ (im Sinne eines weiteren Abstieges) erfolgen. Es handelt sich lediglich nur noch um eine Form abgesunkener Seelensubstanz. Diese abgesunkenen Seelensubstanzen werden wieder als „Stoff“ für ein neues Universum „ausgebrannt“ (HÖLLE), denn das gesamte Universum ist ein durchgängiger Frequenzbereich, wobei die Frequenzen als Kraftträger für die Liebenden jeweils bestimmenden Gesetzmäßigkeiten unterliegen und sich in allen Gestaltungen als „Leben“ selbst erweisen und so als ewige Energien erhalten bleiben. Denn das „Material“ für ein neues Universum ist nicht Materie, sondern Energie, die zum Schöpfungsausgang zurückfließt, weil im Universum alles vom „Energieerhaltungsgesetz“ bestimmt ist, und zwar als gestaltlose, reine Energie, die so wieder neuen „Gestaltungsintentionen“ zur Verfügung steht, um in einem neuen Universum wieder Gestalt anzunehmen. Die Aufgabe der im „Abstieg“ befindlichen geistigen Kräfte besteht also primär in der liebenden und dienenden Weitergabe von „Bewusstsein“ und ist ein ungeheuer dynamischer Prozess im gegenseitigen liebenden Geben und Nehmen im Universum, wobei die Liebe in der unermesslichen Fülle der Gestaltungen und ihren Beziehungen untereinander die führende Kraft ist.

Aus: „Inkarnation“ /Smigelski / BoD /2007


[1] Franz Werfel / „Stern der Ungeborenen“ / W. beschreibt darin, wie auf einem anderen Stern es über Klonen zu „Geburten“ kommt und wie man das „Sterben“ freiwillig bestimmt, indem man sich in einen Schlafraum begibt, um in einer anderen Welt wieder zu erwachen.“

 

Literatur:

  • Jakob Lorber / Das große Evangelium“
  • Emanuel Swedenborg „Himmel und Hölle“
  • Alice Bailey / Gesamtwerk