Analogien des Formenprinzips im Kosmos

Auch nach dieser Theorie „wählen Atome sich nach Plan ihren eignen Weg“. Wenn dem so ist, dann sehen wir uns mit einer wunderbaren und weitreichenden Fähigkeit konfrontiert, nämlich mit der Fähigkeit zur Wahl; und dies in aufsteigender Linie von der Basis der Biologie bis hinauf zum Gipfel des menschlichen Bewusstseins als eine formative Fähigkeit, eine „Auto-Determination“ oder „Denkfähigkeit“. Diese Vorstellung ist jedoch nur möglich durch die Annahme, dass diese unendlich winzigen Atome – als Zentren von Kraft – eine bleibende „Seele“ besitzen, und dass jedes Atom Empfindung und Bewegungskraft hat. ( 66 Wurzel des Quantenprinzips ist das Bewusstsein – Bailey spricht von „Wille“ im Atom; Quanten: Nils Bohr, M. Planck, G. Fechner spricht von der Geistigkeit der Materie; „Biophotonen sind Lichtquanten einer Strahlung, die aus lebendigen Zellen kommt“.) „Nimmt man diese unterschiedlichen Qualitäten des Atoms zur Kenntnis, dann hat man zugleich gefunden, dass das Atom eine lebende Einheit, eine kleine vibrierende Welt ist, und dass innerhalb seiner Sphäre oder seines Einflusses andere kleine Leben zu finden sind. Wenn man diese Idee weiter verfolgt, indem man unser Sonnensystem als Analogie zum Atom betrachtet, könnte man konstatieren, es könne auch innerhalb der planetarischen Sphäre eine spirituelle Wesenheit geben, deren Bewusstheit so weit über der des Menschen liege, so wie das Menschenbewusstsein über dem des Atoms, eine intelligente Instanz, die hinter allen Manifestationen wirkt. Dies führt uns letztlich zu dem Standpunkt, den die Religion von jeher vertreten hat, nämlich dass ein göttliches Wesen existiert. Wo der Christ ehrfürchtig „Gott“ sagen würde, würde der Wissenschaftler mit gleicher Ehrfurcht „Ur-Energie“ sagen, und doch würden beide das gleiche meinen: „Jegliche Form auf Erden und jedes Atom im Raum strebt mit allen Kräften nach Selbstformung, wobei die Involution und die Evolution ein und dasselbe Ziel haben: Den Menschen.“ Danach besitzt jedes Atom latent Intelligenz, Unterscheidungsvermögen und selektive Kraft, was bedeutet, dass es im Verlauf von Äonen jenes fortgeschrittene Bewusstsein erreichen wird, das wir das menschliche nennen, was schließlich im „Omegapunkt“ der gesamten Entwicklung jenen allumfassenden Bewusstseinszustand erreichen wird, den wir Gott nennen. Jede Form ist somit nur ein Aggregat kleinerer Lebensformationen und das Ergebnis eines Bewusstseins-Kontinuums, das sich permanent zu manifestieren sucht und bestrebt ist, nach den Gesetzen seines eigenen Daseins bestimmte Ziele im Kosmos zu verfolgen. Dabei wird es durch die anziehende Kraft seines Gegenpols, der Substanz, gezwungen, sich mit dieser in einem „Grenzring“ zu verschmelzen. Nach Bailey sind es die „Devas“ (Devas sind wesenhafte Kräfte, die an der Übertragung der Urenergie als erleuchtete Formgestalter und Bewusstseinsträger am Aufbau aller Gestalten beteiligt sind. Diese Devas wirken blind und unter den kosmischen Elektrizitätsgesetzen. (Wir müssen sorgfältig zwischen kosmischer Elektrizität und der spirituellen Energie unterscheiden, letztere besteht aus elektro-magnetischer Substanz, die durch reinen Geist bestimmt ist), die als spirituelle elektrische Energien unaufhörlich diese begrenzenden Formen erbauen. Sie bestimmen die Gestalt einer Manifestation und behalten auch während des größten Teiles derselben bis zu deren Umwandlungsprozess die alles bestimmende Oberhand. „Die Deva-Evolution hat tatsächlich während des größten Teiles der Manifestation und bis zum Beginn des Umwandlungsprozesses die Oberhand und erbaut unaufhörlich die begrenzende Form.“ Physikalisch gesehen sind es die „Tachyonen“ als bestimmende Energiekräfte für Gestaltvoraussetzungen oder erste Formalismen. Es sind Teilkräfte der Urenergie, die je nach „Substanz“ als Überträger von Gestaltmustern fungieren, um dann ihre Bedeutung von den Empfängern zu erhalten. Das ist wichtig, denn diese Kräfte sind innerhalb der Urenergie objektive, also in keiner Weise vorbestimmte Energien, sondern erhalten ihre Bestimmung als Kraft erst vom Empfänger, der sie assimiliert und dann in Aktivitäten umsetzen muss. Es sind also nicht unterschiedliche Energieübertragungen (denn die Urenergie ist immer und ewig die gleiche), sondern unterschiedliche Wirkungsweisen in einer Trägersubstanz; und das ist mit „Devas“ gemeint. Denn alle Formen werden im Urstoff belebt und beseelt, und das sind die Wesensformen, wobei die Verschmelzung von Energie und lebendiger Substanz diesen Aspekt der Wesensäußerung als Aspekt eines „eigenen Bewusstseins“ hervorbringt. Dieses Bewusstsein und die Wirkungen sind je nach der natürlichen Aufnahmefähigkeit, der Form und deren Evolutionsstufe verschieden. Gegenwärtig befassen sich endlich auch die Physiker intensiver mit den möglichen Zusammenhängen zwischen Physik und Bewusstsein, und man kann wieder unbeschadet von der „Geisthaftigkeit der Materie“ (Eugen Wigner leitet die „Geisthaftigkeit der Materie“ aus der Unschärferelation ab, wobei die Wellenhaftigkeit der Geistaspekt und der Teilchenaspekt der Materieaspekt ist, so dass man sogar von einer Hierarchie des Teilchenbewusstseins“ sprechen könnte.) sprechen, die sich aus der „Unschärferelation“ und deren Doppelcharakter als „Welle und Teilchen“ ergibt; denn die Wurzel des Quantenprinzips ist das Bewusstsein. Die Elementarteilchen der Materie besitzen erste Anklänge einer Willenskraft, Selbstaktivität oder eines „Bewusstseins“. Darauf kann man die grundlegenden Eigenschaften der „Quantenmechanik“ zurückführen, wobei die „Wellenhaftigkeit“ der Materie als ihr geistiger Aspekt, ihr Teilchencharakter als körperlich-materieller Aspekt in einer Art „Hierarchie des Teilchenbewusstseins“ im Kosmos zu verstehen ist. Man vermutet, dass die Atome verschiedener Elemente noch bisher ungeahnte Eigenschaften besitzen, die psychischer Natur sind, und dass „Substanz“ als Manifestation alle ankommenden Energiesignale je nach „Bedürfnis“ absorbieren oder abschwächen, also einfach durch sich hindurchlaufen lassen oder verstärken kann; mit anderen Worten, seine Empfänglichkeit für Energieeingaben nach Belieben einstellt. Erst die Vereinigung des „Vaters“ (positive, schöpferische Kraft) mit der „Mutter“ (negative, empfangende Kraft, „Substanz“) erzeugt jenes innere „Auflodern“, das wir als Form oder Manifestationskörper des „Sohnes“ bezeichnen. Es ist die ungeheuere Spannung, die sich in der Verschmelzung positiv-erzeugender und negativ-empfangender elektro-magnetischer Energien im Licht als Welle und Teilchen offenbart. Dafür bietet die Quantentheorie eine umfassende Erklärung an: „das ist der Versuch, die unendlichen Frequenzbereiche bis hin zum Kleinsten und Größten zu erfahren. Allerdings ist das vorerst nur im Rahmen des für euch kosmisch Vorgegebenen möglich, im Geiste aber sehr bald auch über den Geist im bisher Unvorstellbaren. Denn es werden immer zuerst die geistigen Räume entdeckt und dann wird es möglich sein, es auch für die Menschheit erfahrbar zu machen. Die Atomenergie ist ja bereits die Möglichkeit, aus der Masse-Materie die Urenergie herauszulösen. Denn Energie und Masse stehen immer in einem wechselseitigen Spannungsverhältnis. Bisher wurden aus der „Masse“ nur sehr geringe Energien freigesetzt: z.B. Feuer oder Wasser hinsichtlich der Energiegewinnung. Mit der Atomenergie wurde bereits erstmalig der „Kern der Masse“ angezapft; das ist schon viel stärker. Aber wenn darüber hinaus die Grenze der Lichtgeschwindigkeit erreicht und überwunden wird, ist es möglich, sich in den nächst höheren Bereich zu „beamen“, d.h. den nächsthöheren Bereich bewusst zu erreichen.“

Quelle: Energie Substanz Bewusstsein – Versuch einer Definitionsfixierung als Brückenschlag zwischen Physik und Spiritualität; Werner Smigelski;
ISBN 978-3-8482-0880-7